Wir betreten Neuland in Südwest-Texas zwischen Prärie und Gebirge südlich von Fort Stockton. Wir jagen 2 Superzellen, wovon eine am Ende des Tages noch einen kurzlebigen Tornado produziert.

Unsere Strecke am 31.05.2019: 794 km

Heute schreibt: Markus. Nach 2 Tagen Pause kann man sich heute mal wieder Gewitter angucken. Nein, muss man sich Gewitter angucken! Denn es ist der 31.05. Und am 31. Mai eines Jahres gibt es immer Gewitter. Dafür müssen wir aber eine ganze Ecke nach Süden. Das ursprüngliche Zielgebiet bei Hobbs wird vor Ort zugunsten von Fort Stockton im Süden verworfen. Es sollte die richtige Entscheidung werden.

Nach unserer Ankunft vor Ort müssen wir uns zwischen zwei Zellen entscheiden. Die Routenoptionen sind hier längst nicht so angenehm wie weiter im Norden und wir wissen noch nicht, wie die Sicht zwischen den Bergen ist. Wir entscheiden uns für die Zelle im Südwesten, da diese am besten entwickelt ist. Wir erreichen sie nördlich von Alpine.

Als die Basis über das Gebirge kommt, ist eine Verstärkung der gesamten Zelle erkennbar. Der Inflow am Boden nimmt zu, ebenso zieht ein Wolkenband in die Zelle zur Aufwindbasis:

Dieser flache und letztlich doppelte Regenbogen war auch ein netter Anblick:

Wir wollen ihr südlich folgen und sie erneut abfangen. Allerdings schert die andere Zelle östlich soweit südlich aus, dass wir diese aufgrund ihrer Beständigkeit ansteuern. Die Sicht war durch die Berge verhindert, der Datenempfang ebenso. Daher bekamen wir auch erst später mit, dass sie sich zwischenzeitlich so gut wie aufgelöst hatte.

Dafür machte sich unsere zuerst gejagte Zelle inzwischen wieder besser und verstärkte sich deutlich. Es half offenbar der der große Talkessel bei Marathon, wo noch genügend Warmluft zur Verfügung stand und ein beständiger Südostwind die Zelle fütterte. Vermutlich triggerte der Outflow der Zelle zusammen mit den lokalen Gegebenheiten kleinräumige Rotation. Es ging sehr schnell, dass unweit von uns eine tiefe Wolkenbasis zu rotieren begann und plötzlich war ein Staubwirbel am Boden zu sehen. Tornado.

Wir verlagern uns ab diesem Zeitpunkt Stück für Stück wieder ostwärts vor die Superzelle und halten immer wieder zum Fotografieren. Die Bewegung in den Wolken ist beeindruckend. Zeitraffer in realer Geschwindigkeit quasi. Der Niederschlagsbereich ist deutlich dichter geworden und schimmert türkis-grün. Als er näherkommt, hört man das Rauschen der Abwinde. Dazu immer wieder Erdblitze mit mehrfacher Entladung. Wir stehen in der warmen Luft und genießen begeistert den Anblick.

Welch gelungene Premiere in diesem landschaftlich ansprechendem Gebiet. Die Kombination aus Superzelle und Orographie hinterlässt einen besonderen Reiz. Wiederholung ist sicher. Diese Kombi macht es aber auch anspruchsvoller in der Planung und Logistik. Erfahrungen sind gesammelt.

Das Team blickt begeistert und zufrieden auf die Jagd zurück. Gemeinsam neue Situationen erleben und Erfahrungen sammeln macht Storm Chasing auf solch einer Tour aus.

Es gibt auch gleich noch zwei Videoupdates hinterher: Nummer 1 von unserer Jagd in Colorado am 26. Mai und eine Zusammenfassung der letzten Tage von Alex:

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Auf unserer Hompeage sind schon so viele Gewitter und Stürme unterwegs gewesen, dass es Zeit wird, mal wieder gründlich aufzuräumen und zu putzen. Das nutzen wir gleich zum Umbau und zur Platzierung einiger neuen Dinge in diesem Jahr.

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