mw  Ruhiges Herbstwetter sorgte zum Monatswechsel in Thüringen für Probleme: Dichter Nebel behinderte am 28.10. den Flugverkehr am Flughafen Erfurt-Weimar. Mehrere Maschinen konnten nicht landen bzw. nicht starten und mussten auf den Flughafen Leipzig ausweichen. Bereits Mitte Oktober kam es zu ähnlichen Behinderungen im Flugverkehr, als der Winter kurzzeitig den Freistaat besuchte.

Durch Reifglätte und überfrierende Nässe kam es zum Monatswechsel zu einigen Verkehrsunfällen im Land. Bei Steinheid (SON) kam dabei leider auch eine Person bei einem Frontalzusammenstoß auf glatter Straße am Dienstag (03.11.) ums Leben. Plötzliche Glätte tritt aktuell besonders in geschützten und schattigen Straßenabschnitten auf.

Im Thüringer Wald sind neue Wärmerekorde für November zu verzeichnen: Die Schmücke registrierte am 03.11. einen Tageshöchstwert von 18,4°C (alt: 17,0°C aus 2011), in Neuhaus/Rwg. wurde der Rekord des Vorjahres (16,4°C) mit 17,4°C übertroffen. Auch in den benachbarten Gebirgen wie Harz, Rhön und Erzgebirge wurden neue Rekorde aufgestellt.

Für besonders warme Bergländer und kalte Täler ist die derzeitige "Inversionslage" (Inversion= Temperaturumkehr) verantwortlich: Aktuell strömt mit südöstlicher bzw. südwestlicher Strömung in der Höhe sehr warme Luft nach Thüringen. Am Erdboden allerdings sammelt sich über Tage kältere Luft durch die längeren Nächte und weniger kräftige Sonneneinstrahlung an. Da kalte Luft physikalisch schwerer ist als warme Luft und auch derzeit kein nennenswerter Wind weht, der die beiden Luftmassen durcheinander mischt, bildet sich an der Grenze zw. kalter Luft am Boden und warmer Luft darüber eine Sperrschicht aus - die Inversion. Über dieser Schicht ist es wärmer als darunter. Unter normalen Bedingungen nimmt die Lufttemperatur mit der Höhe ab und es ist auf den Bergen kälter als am Erdboden - bei einer Inversion ist es genau andersherum. Solche Lagen sind gerade im Herbst und Winter typisch.

Solch eine Inversionslage kann für tolle Fernsicht sorgen, wenn die Luft wie aktuell noch sehr trocken ist. So kann man derzeit von den Thüringer Gipfeln den Brocken im Harz, den Fichtelberg im Erzgebirge und die Wasserkuppe in der Rhön sehen. Ein weiterer Effekt im Tiefland ist die Ansammlung von Schadstoffen und Feinstaub unterhalb der Inversion. So werden gerade in den Thüringer Städten im Flachland aktuell teils schlechtere Werte der Feinstaubbelastung gemessen.

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