Zurück in Kansas jagen wir eine langlebige Superzelle von der Jugend bis zum Tod, die uns in der Blüte ihres Lebens einen Tornado beschert.

Unsere Strecke am 28.05.2019: 607 km

Heute schreibt: Luise   Nach den Erlebnissen des gestrigen Tages sind wir heute Morgen alle noch ganz schön gerädert und stärken uns erstmal mit einem ausgiebigen Frühstück bei Pizza Hut. Die heutige Lage ist uns gnädig und erfordert immerhin keine allzu weite Anfahrt. Wir beziehen zunächst Lauerstellung in Oakley. Bald darauf kommt uns zu Ohren, dass sich unweit von uns auch andere deutsche Chaser tummeln sollen, unter anderem unser Marco Rank, der in diesem Jahr gemeinsam mit Dennis Oswald auf Tour ist. Zudem treffen wir Patrick und Erik wieder, die wir bereits bei Pampa gesehen hatten, und auch ein Team aus dem Ruhrpott gesellt sich zu uns. Nach ausführlichem Erfahrungsaustausch über die letzten Tage muss natürlich noch ein Gruppenbild der deutschen Chaserkonvergenz her.

Ein Blick auf´s Radar zerstreut unsere Gedanken und das gebildete Grüppchen aber schnell wieder, denn aus Südwesten rauscht eine noch jungfräuliche Gewitterzelle heran. Wir fahren dieser über Gove City entgegen. Schon auf der Fahrt ist die regenfreie Basis mit ausgebildeter Wallcloud erkennbar.

Beim ersten Halt außerhalb der Zugbahn schwächelt die Zelle im Radar und visuell etwas, doch ein Pileus an der Oberkante des Cumulusberges lässt uns doch noch hoffen und wir folgen ihr zunächst weiter in Zugrichtung nach Osten. Wir sollen auch nicht enttäuscht werden, denn sie gewinnt wieder an Stärke. Am Highway 283 vor WaKeeney kreuzt sie uns erneut, diesmal mit deutlicher Wallcloud und bald darauf einsetzenden Windböen.

Wir lassen die Superzelle vor uns den Highway passieren (entgegen der Verkehrsregel „rechts vor links“, aber hier gewinnt wohl der Stärkere...). Schrittweise tasten wir uns von der Rückseite her wieder heran, ohne in den Core zu gelangen, der Starkregen und Hagel im Gepäck hat. Auch auf der Interstate 70 bei WaKeeney müssen wir nochmals halten, mausert sich die Zelle doch langsam ins Erwachsenenalter und hat eine Tornadowarnung erhalten. Weiter geht es über die I-70 nach Osten mit schönem Anblick auf die Rückseite der Zelle.

Plötzlich zeigt sich ein Funnel, der zwischenzeitlich sehr weit auskondensiert ist. Auch wenn wir uns auf der Interstate befinden, halten wir schnell auf dem Standstreifen, um das Schauspiel fotografisch festzuhalten.

Von Augenzeugen vor Ort wurde der Bodenkontakt bestätigt, so dass wir einen weiteren Tornado auf unserer Strichliste führen können. Nach etwa 3 Minuten ist der Spaß aber schon wieder vorbei. Kurz drauf zeigt sich nochmals ein Funnel, jedoch nicht so ausgeprägt.

Wir verlassen die Interstate bei Russell nach Norden. Das Südende der Zelle schwächt sich nun merklich ab, rollt aber mit einer ordentlichen Böenfront über uns hinweg, die ihrem Namen alle Ehre macht.

Von einem Feldweg aus verabschieden wir die nun langsam in den letzten Atemzügen liegende Zelle.

Eine Weile beobachten wir noch eine nächste Zelle, die aus Westen direkt auf uns zu zieht. Mit der untergehenden Sonne und fehlender Einstrahlung schwächt sie sich aber noch vor Eintreffen bei uns ab.

Wir beenden das Chasing und machen uns auf den Weg ins Motel. Für die nächsten Tage kündigen sich ruhigere Zeiten an. Von unserem Badetag ist inzwischen das Video online.

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Auf unserer Hompeage sind schon so viele Gewitter und Stürme unterwegs gewesen, dass es Zeit wird, mal wieder gründlich aufzuräumen und zu putzen. Das nutzen wir gleich zum Umbau und zur Platzierung einiger neuen Dinge in diesem Jahr.

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